Selbstständigkeit – Welche Versicherungen werden benötigt?

Selbständige brauchen einen umfassenden Versicherungsschutz. Neben den unverzichtbaren Versicherungen, wie der KFZ-Versicherung, der Hausratversicherung oder der privaten Haftpflichtversicherung gibt es eine ganze Reihe an Versicherungsverträgen, auf die Selbständige keinesfalls verzichten sollten.

Generell kann bei den Versicherungen für Selbstständige zwischen den persönlichen Versicherungen und den betrieblichen Versicherungen unterschieden werden. Welche Versicherungen in diesem Bereichen unverzichtbar sind, wird im folgenden Ratgeber erläutert.

Die Betriebshaftpflichtversicherung

Wenn während einer betrieblichen Aktivität eine dritte Person zu Schaden kommt, greift die Betriebshaftpflichversicherung. Diese ist auch unter der Bezeichnung Firmenhaftpflichtversicherung bekannt. Die Risiken von Unternehmen sind ganz individuell, deshalb unterscheiden sich hier auch die Leistungen der jeweiligen Versicherungen stark voneinander. Das Versicherungsunternehmen, das für den individuellen Fall beziehungsweise die individuelle selbständige Tätigkeit infrage kommt, kann bezüglich den Leistungen die beste Beratung geben.

Die Rechtsschutzversicherung

Oft ist die Rechtsschutzversicherung für Menschen, die selbständig tätig sind, in einem Versicherungspaket gebündelt. Durch so ein Paket ist es möglich, dass der Inhaber der Firma sich als Geschäftsmann durch die Berufsrechtsschutzversicherung einzeln oder zusammen mit den anderen Mitarbeitern durch die sogenannte Firmenrechtsschutzversicherung absichern lässt. Der Umfang der Leistungen hängt hier von der Mitarbeiteranzahl, der Form des Unternehmens und der ausgeübten Tätigkeit ab.

Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden

Kommt durch die Ausübung der selbständigen Tätigkeit ein Vermögensschaden zu Stande, dann ist der Inhaber der Firma für der Zahlung von Schadensersatz zu belangen. Besonders bei Tätigkeiten wie Gutachter, Prüfer oder Berater, ist auf diese Vermögenschadenhaftpflichtversicherung nicht zu verzichten.

Cyber Versicherung

Auf dem Versicherungsmarkt relativ neu ist die Cyber Versicherung. Diese bietet eine Absicherung gegen Schäden, die durch Datenverlust, Hacker-Aktivitäten oder ähnliches entstehen. Die Rolle der Cyber Versicherung wird durch die stetig fortschreitende Digitalisierung immer wichtiger. Um einen Schutz gegen die Cyber Risiken zu bieten, sollte die IT-Infrastruktur eines Unternehmens stets sicher sein.

Es gibt darüber hinaus noch eine große Anzahl an unterschiedlichen Sachversicherungen. Hier kommt es immer stark auf die Art der selbständigen Tätigkeit an, welche Versicherung wirklich benötigt wird. Zum Beispiel gibt es für die Betreiber von E-Commerce eine Versicherung des Online Shops.

Selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung greift dann, wenn eine Arbeits- oder Berufsunfähigkeit eintritt, der gewohnte Lebensstandard aber dennoch aufrecht erhalten werden soll. Durch die Gesetzmäßigkeiten des Systems der gesetzlichen Rentenversicherung sind Selbstständige kaum durch den Staat abgesichert. Wichtig vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist, sich über den Umfang der Leistungen im Detail zu erkundigen. Oft erfolgt eine Auszahlung der Versicherungssumme nämlich nur dann, wenn wirklich gar keine berufliche Tätigkeit mehr verübt werden kann. Besteht die Erwerbsunfähigkeit nur teilweise, kann beispielsweise eine Forderung nach Umgestaltung der Tätigkeit von der Versicherung verlangt werden.

Private oder gesetzliche Krankenversicherung

Selbständige können wählen, ob sie eine private oder eine gesetzliche Versicherung abschließen möchten. Die beiden Formen haben ihre ganz individuellen Vorteile und Nachteile, die vor dieser Entscheidungen gut abgewogen werden sollten. Besonders gilt dies, wenn eine Familie ernährt werden muss. Wer eine private Versicherung wählt, sollte im Hinterkopf behalten, dass der Wechsel zur gesetzlichen Krankenversicherung danach nicht immer möglich ist.

Gesetzliche oder private Rentenversicherung

Es gibt Gruppen von Berufen, bei denen die Pflicht besteht, Einzahlungen zur gesetzlichen Rente zu tätigen. Beispielsweise sind dies Künstler, Publizisten, Handwerksmeister oder Dozenten. Die private Altersvorsorge muss allerdings der Großteil der Selbständigen abschließen. Bei der Gründung sollte bereits bedacht werden, dass der Weiterversicherungsantrag bei der Rentenversicherungsanstalt in einem Zeitraum von maximal fünf Jahren gestellt werden muss. Wenn diese Frist versäumt wird, ist es nur noch schwer möglich, in die gesetzliche Versicherung freiwillig aufgenommen zu werden.

Arbeitslosenversicherung

Damit eine freiwillige Arbeitslosenversicherung abgeschlossen werden kann, muss der Selbständige während der letzten zwei Jahre zumindest ein Jahr lang versicherungspflichtig gewesen sein. Der Aufnahmeantrag muss direkt nach der Aufnahme der Selbständigkeit gestellt werden. Wenn die Selbstständigkeit scheitert, kann Arbeitslosengeld bezogen werden.

Die Unfallversicherung

Eine Unfallversicherung sichert gegen einen Unfall und die dadurch entstehenden Folgen und Risiken ab. Selbstständige können sich beispielsweise freiwillig durch eine jeweilige Berufsgenossenschaft unfallversichern lassen. Der Schutz einer privaten Unfallversicherung ist in der Regel umfangreicher und damit empfehlenswert, wenn ein Beruf mit erhöhtem Unfallrisiko ausgeführt wird.