Kleine Beiträge, große Wirkung: So sichern Sie sich gegen Pflegekosten ab

Kleine Beiträge, große Wirkung: So sichern Sie sich gegen Pflegekosten ab

 
Pflegebedürftig zu werden – daran denkt niemand gern. Doch die Gefahr ist real, und sie wächst. Schon heute entstehen im Pflegefall hohe Eigenanteile, die viele an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen. Der Staat hilft nur begrenzt. Wer vorsorgt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Angehörigen. Und das Beste: Schon mit kleinen Beträgen lässt sich viel erreichen. Das zeigt ein aktueller Bericht.

 

Pflegekosten: Ein wachsendes Risiko

Die Zahlen sind alarmierend. Pflegeheimbewohner*innen zahlen im Schnitt rund 2.700 Euro monatlich aus eigener Tasche. Und damit nicht genug: Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten der Heime kommen obendrauf. In der Summe entstehen oft Pflegekosten von mehr als 3.000 Euro im Monat.

“Viele unterschätzen das Risiko und vertrauen zu sehr auf die gesetzliche Pflegeversicherung”, sagt eine Branchenexpertin im Interview. Doch diese deckt nur einen Teil der tatsächlichen Ausgaben ab.

Fehlt die private Vorsorge, muss das eigene Vermögen herhalten – oder später sogar die Kinder für ihre Eltern.

 

Schon kleine Summen machen den Unterschied

Die gute Nachricht: Frühzeitige Vorsorge ist günstiger als viele denken. Bereits mit monatlichen Beiträgen von 15 bis 25 Euro können junge Menschen einen soliden Schutz aufbauen.

Ein Beispiel:
Eine 30-jährige Person, die heute eine Pflegetagegeldversicherung abschließt, sichert sich für etwa 20 Euro im Monat eine Leistung von 1.000 Euro monatlich im Pflegefall. Bei einem späteren Abschluss mit 50 Jahren wäre derselbe Schutz deutlich teurer – oder wegen gesundheitlicher Einschränkungen gar nicht mehr möglich.

Die klare Empfehlung: Wer jung ist und sich in guter Gesundheit befindet, sollte schnell handeln.

 

Welche Zusatzversicherung passt zu wem?

Nicht jede Police ist gleich. Das sind die drei Hauptmodelle:

  • Pflegegeldversicherung: Sie zahlt eine festgelegte Summe monatlich aus – unabhängig von tatsächlichen Kosten.
  • Pflegetagegeldversicherung: Ähnlich, aber tageweise berechnet. Ideal für flexible private Pflegearrangements.
  • Pflegekostenversicherung: Sie ersetzt tatsächliche Aufwendungen gegen Nachweis, ist aber weniger flexibel.

Gerade Pflegetagegeldtarife sind beliebt, weil Versicherte das Geld frei verwenden können – sei es für professionelle Pflegedienste, private Betreuung oder Umbaumaßnahmen zuhause.

 

Der Staat hilft – ein bisschen

Seit einigen Jahren fördert der Staat private Pflegevorsorge mit dem sogenannten “Pflege-Bahr“. Wer eine staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung abschließt, erhält monatlich 5 Euro Zuschuss. Gesundheitsfragen sind dabei ausgeschlossen – ein Plus für ältere oder vorerkrankte Menschen.

Doch Vorsicht: “Die geförderten Tarife haben meist geringere Leistungen”, warnen Experten. Wer auf umfassenden Schutz setzt, sollte besser auf ungeförderte, leistungsstärkere Produkte ausweichen.

 

Was bei der Wahl der Police zählt

Die Angebote am Markt sind vielfältig. Wichtig ist, genau hinzusehen:

  • Pflegegrade: Gute Tarife leisten bereits ab Pflegegrad 2 oder sogar 1.
  • Dynamik: Tarife sollten regelmäßige Leistungsanpassungen bieten, um der Inflation entgegenzuwirken.
  • Flexibilität: Leistungen sollten bei ambulanter wie stationärer Pflege gelten.
  • Gesundheitsfragen: Früh abschließen lohnt sich – später könnten Vorerkrankungen ein Hindernis sein.

Unabhängige Beratung ist sinnvoll, um die passende Lösung zu finden.

 

Früh dran sein lohnt sich – doppelt

Frühe Pflegevorsorge zahlt sich aus – finanziell und emotional. “Wer jetzt kleine Beträge investiert, erspart sich später große Sorgen”, so der Tenor in der Versicherungsbranche. Gleichzeitig entlasten Vorsorgende ihre Familien und behalten die Kontrolle über ihre Versorgung im Alter.

Denn eines ist klar: Pflegebedürftigkeit kann jede*n treffen. Je besser man vorbereitet ist, desto gelassener lässt sich in die Zukunft blicken.