Mit Aktien für die Altersvorsorge investieren

Altersvorsorge über Aktien

Deutsche möchten mehr in Aktien für die Altersvorsorge investieren – jedoch ohne Risiko . Die Deutsche Rentenversicherung und private Versicherer weisen darauf hin, dass sich immer mehr Deutsche ihre Altersvorsorge über Investitionen in Aktien vorstellen können. Diese private Vorsorge könnte zur dritten Säule der Altersvorsorge anwachsen. Die Deutsche Rentenversicherung würde nach wie vor für die gesetzliche Rentenversicherung sorgen. Nahezu alle Unternehmer und Freiberufler haben eine private Rentenversicherung abgeschlossen. Aktien wären für beide Gruppen eine ergänzende private Vorsorge.

 

Umfrage zeigt Wunsch nach privater Altersvorsorge über Aktien

Nach einer repräsentativen Umfrage von Civey möchten immer mehr Deutsche die Chancen von Aktien für ihre private Vorsorge nutzen. Allerdings ist den meisten von ihnen nur wenig bewusst, dass dies einen Strategiewechsel bei der Altersvorsorge darstellt und mit deutlich größeren Risiken verbunden ist. Civey hatte seine Umfrage online unter 5.000 Personen durchgeführt. Auftraggeber der Befragung war die Berliner Kommunikationsagentur Blumberry. Die Ergebnisse:

 

  • Fast 42 % aller Befragten finden die Initiative der neuen Bundesregierung „sehr positiv oder positiv“, Aktien in Zukunft stärker für die Altersvorsorge zu fördern.
  • Rund 20 % sind in diesem Punkt unentschlossen.
  • 31 % bewerten das Vorhaben negativ.
  • Den stärkeren Fokus auf Aktien bei der Altersvorsorge befürworten vor allem die Jüngeren bis zum 29. Lebensjahr. Sie begrüßen die private Vorsorge über den Kapitalmarkt zu 55 %.
  • Es gibt ein West-Ost-Gefälle bei den Präferenzen für den Aktienmarkt. 45 % der Befragten in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg befürworten die Altersvorsorge mit Aktien, ebenso viele lehnen sie in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg ab.                                                                                                                                                                                                                                                                                

Die Aktieninitiative der Ampelkoalition kommt aus den Reihen der FDP. Diese will noch einen Schritt über die private Altersvorsorge der Bürgerinnen und Bürger hinausgehen. So soll auch die Deutsche Rentenversicherung stärker die Beiträge der Versicherten in den Aktienmarkt investieren, um dessen Chancen für mehr Rendite zu nutzen. Das ist angesichts der inzwischen ins sechste Jahr gehenden Nullzinspolitik der EZB durchaus vernünftig, denn mit klassischen Anlagen kann eine Rentenversicherung (nicht nur die Deutsche Rentenversicherung, sondern auch alle privaten Anbieter) kaum noch den Garantiezins von 0,25 % (seit 01.01.2022) erwirtschaften. Dieser hört sich niedrig an, doch diejenigen Versicherten, die demnächst in Rente gehen, verfügen über Verträge mit 4 % und mehr, die vor dem Jahr 2000 noch galten. Unter Umständen wachsen sich diese Verträge für die Versicherungsgesellschaften zu einem Minusgeschäft aus – je nach Dauer des Rentenbezugs vs. Einzahlungszeitraum. Dennoch ist der Kapitalmarkt keine Einbahnstraße nach oben. Bekanntlich gibt es auch Aktiencrashs.

 

Für wen lohnt sich die private Vorsorge mit Aktien, für wen die aktiengestützte Rentenversicherung?

Es ist zu unterscheiden, ob Menschen selbst für ihre private Vorsorge Aktienpakete kaufen oder ob sie sich für eine private, stark aktiengestützte oder auch fondsgebundene Rentenversicherung entscheiden. Das letztgenannte Modell gibt es schon lange. Der Anbieter investiert dann einen sehr großen Teil der eingezahlten Beiträge in Aktienfonds, aber auch einen Teil in Festgelder und Anleihen, um das Risiko zu diversifizieren. Damit entsteht ein gemanagter Rentenfond. Er unterliegt den Risiken und Schwankungen, aber auch Chancen des Kapitalmarkts. In der Regel sichern die Fondsmanager zumindest den Aktienanteil bei einer Verlustschwelle von 80 % der Einzahlungen ab. Da es noch andere Anteile (festverzinslich bzw. relativ sichere Anleihen) gibt, sollte der mögliche Gesamtverlust kaum über 10 bis 15 % liegen. Die Rendite kann höher zweistellig ausfallen. Wer nicht selbst ständig den Aktienmarkt beobachten möchte, sollte auf diese aktiengestützte Rentenversicherung setzen. Alle anderen können ihr Glück auf eigene Faust am Kapitalmarkt versuchen.