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Die passende Altersvorsorge: Für wen sich die Riester-Rente dennoch lohnt

 
Für viele Arbeitnehmer ist klar, dass sie privat für das Alter vorsorgen sollten, da die meisten unter ihnen eine Versorgungslücke während der Rente befürchten müssen.
 
Eine Möglichkeit hierfür ist die mit der Rentenreform 2000/2001 unter der rot-grünen Regierung verabschiedete Riester-Rente, die werbewirksam unter dem Begriff „Riestern“ in Szene gesetzt wurde. Diese hat aber bis heute nur wenige Sparer überzeugen können.
 
Das Rentenmodell, welches nach dem ehemaligen Bundesminister für Arbeit und Soziales benannt wurde, hat einige Nachteile gegenüber anderen Anlageformen.
Eine neue Reform verspricht jedoch teilweise Besserungen und soll Arbeitnehmer dazu animieren, der Riester-Rente eine Chance zu geben.

Sozialabgaben währen der Auszahlungsphase entfallen

Ein Manko der Riester-Rente war die Last der Abgaben während der Auszahlungsphase.
So mussten von der Altersvorsorge 18 bis 19 % an Abgaben zur Sozialversicherung bezahlt werden, welche dank der Reform nun entfallen.
Für Rentner bedeutet dies eine nicht zu verachtende Steigerung der monatlichen Auszahlungssumme. Dennoch sehen viele Experten in einigen Punkten weiterhin Reformbedarf, bevor das Rentenmodell für jedermann eine sinnvolle Option zur Vorsorge für das Alter darstellt.

So sind die Kosten für die Riester-Rente verhältnismäßig hoch. Dies betrifft die Verwaltungskosten ebenso wie die Provisionsgebühren bei Abschluss. Wer sich für eine Riester-Rente entscheidet, sollte daher genau prüfen, wie hoch die Kosten beim Vertragspartner ausfallen. Ferner wird die Rente lebenslang ausbezahlt. Um nicht in die Verlustzone zu rutschen, rechnen Versicherer daher mit dem Erreichen des 90. Lebensjahres des Versicherungsnehmers. Dies wird von vielen Fachleuten als zu hoch angesehen. Letztendlich führt das nämlich dazu, dass man ein hohes Alter erreichen muss, bevor die Riester-Rente als Altersvorsorge gegenüber anderen Modellen wirklich profitabel ist.

Die passende Altersvorsorge: Für wen sich die Riester-Rente dennoch lohnt

Allerdings hat die Riester-Rente auch einige Vorzüge. Aufgrund der hohen staatlichen Bezuschussung profitieren vor allem Geringverdiener sowie Paare mit Kindern von dem Rentenmodell. Sollten Versicherungsnehmer Kinder besitzen, kann dieser Zuschuss auf bis zu 950 Euro pro Jahr anwachsen.

Auch Berufsanfänger erhalten zusätzliche Boni, sofern sie unter 25 sind. Über die Jahre kann so dank Zinseszinseffekt eine stattliche Rendite entstehen.

Alles in allem wird Riester-Rente  dank der Reform also etwas attraktiver. Dennoch sollte alles gut durchgerechnet werden, da die Gebühren bei Abschluss sowie die Verwaltungskosten langfristig ins Gewicht fallen können. Ferner wird die Riester-Rente vom Nettogehalt gezahlt. Daher ist auch der fehlende Arbeitgeberanteil für viele Arbeitnehmer ein Grund, sich gegen die Riester-Rente zu entscheiden. Die Reform geht damit definitiv in die richtige Richtung, Reformbedarf gibt es aber weiterhin genug.