Gesundheit und Pflege 2024

Im Jahr 2024 stehen in der Gesundheit und Pflege lange aufgeschobene Reformen an und es kommt zu einigen wichtigen Änderungen für Patienten und ihre Angehörigen. Das betrifft die Bereiche Digitalisierung, Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln sowie eine insgesamt bessere Aufstellung der Krankhäuser in Deutschland. Zugleich soll die elektronische Patientenakte forciert werden.

 

Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung

Die Zahl der Kinderkrankentage erhöht sich zum Jahresbeginn 2024 von zehn auf 15 Tage je Elternteil in einer Familie. Für alleinerziehende Mütter oder Väter gelten ab 2024 30 statt bisher 20 Tage. Zusätzlich gibt es einen Anspruch auf Kinderkrankengeld für Begleitpersonen, also zumeist ein Elternteil.

 

Pflege von Angehörigen

Pflegebedürfte, die vollumfängliche stationäre Pflege benötigen, entlastet die Bundesregierung noch stärker. Die Pflegekasse übernimmt dann 15 Prozent des für die Pflege benötigten Eigenanteils im ersten und 30 Prozent im zweiten Jahr. Im dritten Jahr sind es sogar bereits 50 Prozent. Dies gilt für die Pflegegrade von 2 bis 5. Vier und mehr Jahre bedeuten schließlich eine Übernahme von 75 Prozent des aufgewandten Eigenanteils. Insgesamt steigt das Pflegegeld als Leistung der Pflegeversicherung in Deutschland ebenfalls, und zwar um fünf Prozent. Das gilt für stationäre wie für ambulante Pflegeleistungen. Verbesserungen erhalten darüber hinaus Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 25 Jahren, die eine intensive Pflege brauchen. Eine Stärkung erfahren nicht zuletzt die Auskunftsansprüche von Pflegebedürftigen. Die Informationen sind dabei stets in einer einfachen und verständlichen Sprache vorzulegen.

 

Digitalisierung des Gesundheitssektors

Einen wichtigen Schritt bei der forcierten Digitalisierung des Gesundheitssektors in Deutschland bildet die Einführung des elektronischen Rezepts. Dazu soll es mehrere Anwendungsmöglichkeiten geben, darunter per elektronischer Gesundheitskarte oder Anwendung in einer zugehörigen App. Auf eigenen Wunsch bekommen Versicherte ab 2024 eine digitale Identität. Damit ist dann auch ein E-Rezept und die elektronische Gesundheitsakte einfacher zu bedienen. Auch Terminvereinbarungen gestalten sich auf diesem Weg wesentlich einfacher.

 

Auszubildende und Studierende in der Pflege

Ausbildung von Studierenden in der Pflege sollen für die gesamte Dauer ihres Studiums eine angemessene Vergütung erhalten. Die Pflegeausbildung an Hochschulen folgt dabei dem Modell des dualen Studiums. Die Finanzierung der akademischen Pflegeausbildung folgt dann dem System der Finanzierung in der beruflichen Ausbildung. Das gilt zusätzlich für bereits begonnene Pflegeausbildungen.
Zugleich sollen ausländische Pflegefachkräfte in Deutschland schneller anerkannt werden. Statt einer Gleichwertigkeitsprüfung soll es nach Möglichkeit eine Kenntnisprüfung oder einen Anpassungslehrgang geben, um ausländische Abschlüsse einfacher anzuerkennen.

 

Bundesweite Versorgung mit Arzneimitteln und Bevorratung von Medikamenten

Es wurde beschlossen, Kindearzneimittel in Apotheken leichter austauschen zu können. Dies bezieht sich auf wirkstoffgleiche Arzneimittel. Im Mittelpunkt der beschlossenen Veränderungen steht jedoch insbesondere die optimierte Bevorratung mit Arzneimitteln in Apotheken und Krankenhäusern. Das betrifft insbesondere solche, die für eine intensivmedizinische Versorgung dringend benötigt werden, also beispielsweise solche für Krebspatienten. Die Coronapandemie hat gezeigt, wie abhängig Deutschland von Arzneimittelimporten aus dem Ausland ist. Darum sind auch erweiterte eigene Produktionskapazitäten eine Forderung von vielen politischen Akteuren.