Die Gebäudeversicherung wird im Jahr 2023 erheblich teurer

Schock für alle Eigentümer von Wohnimmobilien: Die Gebäudeversicherung wird im Jahr 2023 erheblich teurer – im Schnitt werden zwischen 20 und 30 Prozent mehr fällig. Im Folgenden eine Erläuterung des Sachverhalts.

Erhöhte Kosten an allen Fronten

Als Grund für die Erhöhung der Beiträge nennen die Versicherer in erster Linie gestiegene Baukosten. Diese sind auf eine galoppierende Inflationsrate und die damit verbundenen Mehrkosten für Baustoffe zurückzuführen. Hinzu kommen die turnusmäßigen Preiserhöhungen der Versicherer. Diese wiederum verweisen auf den Anpassungsfaktor. Er ist sowohl an den Baupreisindex wie an den Tariflohnindex gebunden. Wenig überraschend hat sich der Indexwert erhöht. Da die Versicherungsunternehmen von Gesetzeswegen verpflichtet sind, ihre Beiträge an den Index anzugleichen, ist eine Anhebung des Beitragssatzes für die Gebäudeversicherung unumgänglich.
 

Anpassungsfaktor stark gestiegen

Im Vergleich zu den Vorjahren, ist der Anpassungsfaktor für eine Wohngebäudeversicherung exponentiell gestiegen. Diesmal hat der Faktor um satte 14,7 Prozent zugelegt. Zuvor waren es im Schnitt lediglich drei Prozent.

 

Die Versicherungssätze gleiten

Gleitende Versicherungssätze sind in der Branche nicht unüblich, denn der Wert des zu versichernden Gebäudes wird den Kosten für einen gleichwertigen Neubau angepasst. Dies kann im Fall eines Schadens von entscheidender Bedeutung sein. Brennt etwa ein Haus komplett ab, muss es neu errichtet werden. Der Wert des Neubaus muss dem qualitativen Wert des abgebrannten Hauses 1:1 entsprechen. Da Immobilien jedoch von stetiger Wertsteigerung betroffen sind, steigern sich auch die Versicherungsbeiträge.

 

Nicht vorschnell kündigen

Beabsichtigt der Eigentümer einer Wohnimmobilie seine Police aufgrund der satten Preiserhöhungen zu kündigen, so gilt es, zunächst Ruhe zu bewahren und gründlich abzuwägen. Von einer vorschnellen Kündigung ist abzuraten, da der Eigentümer am Ende ohne Versicherungsschutz dastehen könnte. Hintergrund: Ein Wechsel von Versicherung A zu Versicherung B ist nicht ohne weiteres möglich, da nicht jeder Wohngebäudeversicherer jedes Gebäude versichert. Die Bereitschaft zur Übernahme des Versicherungsschutzes hängt stark vom Zustand des Gebäudes ab. Ist es alt und marode, wird der Versicherer mit hoher Wahrscheinlichkeit Abstand nehmen, da er am Ende draufzahlen könnte.

Preise und Leistungen vergleichen

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, eine Wohngebäudeversicherung erst dann zu kündigen, wenn man eine entsprechende Alternative gefunden hat. Ein Vergleich der Preise lohnt sich fast immer, denn die Beitragshöhen der Versicherer unterliegen zum Teil erheblichen Abweichungen. Neben dem Preisen sollte vor einem Wechsel auf die Leistungen der jeweiligen Agentur geachtet werden. Auch hier kommt es unter Umständen zu markanten Unterschieden, die im entscheidenden Fall von Bedeutung sein können. Folglich gilt es, dem Kleingedruckten umso größere Bedeutung beizumessen.