Die Deutschen und das Geld – Umfrage des Flossbach von Storch Research Institute

Im Auftrag des größten bankenunabhängigen Vermögensverwalters in Deutschland, Flossbach von Storch, wurde zusammen mit dem Marktforschungsinstitut GfK eine Umfrage unter 1.000 Deutschen in Form von repräsentativen Personen durchgeführt. Die Leute wurden zu der Beurteilung von Geldanlageprodukten für die Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau befragt. Ebenso wurde ihre Strategie für die Anlage von 10.000 und 100.000 abgefragt. Flossbach von Storch verwaltet ein Anlagevolumen von mehr als 42 Milliarden Euro und ist der größte bankunabhängige Vermögensverwalter in Deutschland.

Das Ergebnis der Umfrage des Flossbach von Storch Research Institute 

Bei dieser repräsentativen Umfrage kam heraus, dass 76 Prozent der Deutschen Sorgen und Ängste wegen der finanziellen Absicherung im Alter aufgrund ihrer Altersvorsorge haben. Dabei waren bei der Beamtenschaft diese Ängste bei der Altersvorsorge weniger vorhanden, als dies bei den Angestellten und Arbeitern der Fall ist. Hierbei wurde auch festgestellt, dass die Ängste mit ansteigendem Alter noch mehr zunehmen und erst ab dem Alter von 70 Jahren wieder etwas abnehmen.

Was die angegebenen 100.000 Euro Anlagestrategie beim Vermögensaufbau anbelangt, so kam hier zum Vorschein, dass hier eine große Unsicherheit vorhanden ist. Fast 40 Prozent vermerkten, dass sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen oder machten keine Angaben dazu. Bei 27 Prozent war die Antwort „Immobilienfonds“ und bei 18 Prozent lag die Aussage bei „Aktienfonds“. 12 Prozent gaben „Bundesanleihen“ an. Bei 4 Prozent war die Aussage „Lieblings-Aktie“ und bei 2 Prozent „Anleihefonds“. Daraus lässt sich dann auch schließen, dass hier allgemein, was Aussagen zur privaten Altersvorsorge anbelangt, ebenfalls viel Unsicherheit vorhanden ist.

Gold wird als stabiles Anlageinstrument eingestuft

Bei dem Anlagebetrag von 10.000 Euro (kein Zugriff auf diesen Anlagebetrag 10 Jahre lang) kam die Aussage, dass hier 33 Prozent „Gold“ als Anlageinstrument auswählen würden und 29 Prozent wollten das Geld auf das Bankkonto legen. Die Aktienanlage lag bei 15 Prozent, 7 Prozent bei Anleihen und 2 Prozent würden das Geld in Bitcoins anlegen.

Sicherheit gehrt vor Rendite

Das Ergebnis war, dass eine Aktienanlage deutlich von weniger der Befragten vorgenommen werden würde. Dabei würde Gold und Bankkonto bevorzugt werden. Dabei sind die befragten Personen hier offenbar bereit, für eine vermeintliche Sicherheit bei Bankguthaben entsprechende Nachteile aufgrund der Null- oder Minus-Zinspolitik in Kauf zu nehmen.

Das Problem mit der Aktie

Auch war die Aussage, dass bei ungefähr 42 Prozent das Wort „Aktie“ als Spekulationsobjekt eingestuft wurde. Ebenso gaben ebenfalls ungefähr 42 Prozent an, dass es sich bei Aktien um Risikoanlagen handelt und diese zur privaten Altersvorsorge nicht als geeignet angesehen werden. Nur ungefähr 2 Prozent verbanden das Wort „Aktie“ mit Altersvorsorge.

Verlust von Milliarden Euro an Zinserträgen

Von den befragten Personen haben viele (hauptsächlich unter 50 Jahre) angegeben, dass sie der gesetzlichen Rentenversicherung nicht mehr trauen. Im Besitz von Wertpapieren waren von den befragten Personen jedoch relativ wenige. Hier gaben ungefähr 16 Prozent an, dass sie Fonds im Portfolio haben und 9 Prozent gaben Aktien an, 5 Prozent Anleihen und 1 Prozent Bitcoin.

55 Prozent derjenigen, welche keine der oben aufgeführten Anlageprodukte besitzen, verfügen auch nach ihren Angaben über kein Immobilienvermögen.

Diese Umfrage stellt auch das Anlageverhalten der Deutschen in der Nullzinsphase dar. Von der DZ Bank gibt es hier eine Berechnung dazu , die angibt, dass zwischen den Jahren 2010 bis 2016 den Deutschen ungefähr 344 Milliarden Zinserträge verloren gegangen sind, weil sie immer noch ihr Geld auf den Bank- und Sparkonten angelegt haben. Im Jahr 2017 lag hier der Verlust bei 90 Milliarden. Somit haben die deutschen Sparer innerhalb von 7 Jahren ungefähr an 434 Milliarden Zinserträge verloren. Diese Summe ist dann sicherlich im Jahr 2018 sowie im laufenden Jahr 2019 noch erheblich weiter angestiegen.