Gesetzliche Rentenversicherung – Wie hoch ist eine gute Rente? – Gesetzliche Rentenversicherung Service

Die gesetzliche Altersrente steht in einer bestimmten Relation zum Durchschnittseinkommen.
Die Deutsche Rentenversicherung passt die Rentenhöhe fast jährlich, manchmal auch nach zwei bis drei Jahren an die Entwicklung der Bruttolöhne entsprechend der Daten vom Statistischem Bundesamt an. Wenn also die Bruttolöhne steigen, steigt mit ihnen auch die Rentenhöhe. Dennoch sind die deutschen Renten nicht sehr hoch: Eine private Altersvorsorge wird jedermann empfohlen.
 

Tipp der Redaktion

Es gibt private Rentenversicherungen mit und ohne Garantien. Die gesetzliche Rente reicht meist nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Private Rentenversicherungen können die Lücke schließen. Wie die Produkte im Test abschneiden, erfahren Sie mit einem kostenlosen Versicherungvergleich. Normalerweise ist hier für Jeden das richtige Produkt zu finden.

Teilweise sehr niedrige Rentenhöhe in Deutschland

Vielen Senioren in Deutschland reicht ihre Rente allein nicht zum Leben. Sie stocken dann mit Sozialleistungen auf. Laut Statistischem Bundesamt und Bundessozialministeriums beziehen rund 20 % der Rentner*innen hierzulande eine Rente unter 500 Euro monatlich. Seit der jüngsten Inflationswelle droht ihnen krasse Armut. Angesichts dieser Zahlen fragen sich Bürgerinnen und Bürger immer wieder, ab welcher Rentenhöhe wir eigentlich von einer „guten Rente“ sprechen können und welche zusätzliche Altersvorsorge hierfür nötig wäre.
Wichtig zu wissen: Für die Rentenhöhe sind mehrere Faktoren ausschlaggebend, nämlich neben den aktuellen Durchschnittslöhnen auch die eigenen Einzahlungen hinsichtlich ihrer Höhe und der Beitragsdauer.
Die Durchschnittslöhne bezifferte die Deutsche Rentenversicherung für das Jahr 2021 mit jährlich 38.901 Euro (monatlich ~3.242 Euro). Die Rentenhöhe errechnet sich aus sogenannten Entgeltpunkten, die sich aus der Relation des individuellen Einkommens zum Durchschnittseinkommen aller Versicherten ergeben, wie es die Deutsche Rentenversicherung formuliert. Wenn ein Versicherungsnehmer exakt den Durchschnittsverdienst erreicht, erhält er einen Rentenpunkt. Bei der Hälfte des Durchschnittsverdienstes wären es 0,5 Rentenpunkte. Ein beliebtes Rechenbeispiel ermittelt die sogenannte Eckrente. Das ist die Standardrente, die nach 45 Beitragsjahren mit einem Durchschnittseinkommen fließt.

Gesetzlich Versicherte würden damit pro Beitragsjahr einen Rentenpunkt erhalten. Das gegenwärtige Rentenniveau liegt bei 48 % des Bruttoverdienstes eines Rentners. 2021 wurden durch die Deutsche Rentenversicherung folgende Standardbruttorenten ermittelt:

  • Westdeutschland: 1.538,55 Euro
  • Ostdeutschland: 1.506,15 Euro

Natürlich haben nicht alle Rentenempfänger*innen ihr Leben lang das Durchschnittseinkommen bezogen. Daher erhalten einige Rentenbezieher mehr Rente, andere auch deutlich weniger.

Hohe und niedrige Einkommen laut Statistischem Bundesamt

Es ist durchaus interessant, wie hoch die Gehälter im oberen und unteren Durchschnitt angesiedelt sind. Laut Statistischem Bundesamt verdienen aktuell einige Berufsgruppen besonders wenig (Angaben pro Monat):

  • Beherbergungsgewerbe: 2.116 Euro
  • Gastronomie: 2.156 Euro
  • Zeitarbeit: 2.494 Euro

In anderen Branchen wird besonders gut verdient. Laut Statistischem Bundesamt sind das diese:

  • Erdöl- und Erdgasindustrie: 6.617 Euro
  • Mineralöl­verarbeitung und Kokereien: 6.410 Euro
  • Rundfunk­veranstalter: 6.018 Euro

Die Gehälter beeinflussen unmittelbar die spätere Rentenhöhe. Laut Statistischem Bundesamt verdienen 63 % der Vollzeit­beschäftigten weniger als der Durch­schnittswert. Dies beeinflusst unmittelbar ihre Renten.

 

Die Deutsche Rentenversicherung ermittelte für 2021 eine durchschnittliche Altersrente von Männern von 1203,53 Euro sowie von Frauen von nur 856,05 Euro.
Dies ist wohlgemerkt die Bruttorente, von der Steuern sowie Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zu zahlen sind. Alles spricht also für die private Altersvorsorge. Am 1. Juli 2022 wurde zwar die Rentenhöhe wieder leicht angepasst (+5,35 % in Westdeutschland und +6,12 % in Ostdeutschland), doch immer noch beklagen Experten zu niedrige Renten in Deutschland.