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Vorbereitung auf den Pflegefall durch die Zusatzversicherung

Die Zahl der Menschen, die auf eine Pflege während einer Krankheit oder im Alter angewiesen sind, wird in Zukunft deutlich zunehmen. Dies hat eine Studie des Prognos-Instituts herausgearbeitet, die von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Bei zur Zeit 3,3 Millionen pflegebedürftigen Personen sind bis zum Jahr 2045 sogar 5,5 Millionen Pflegebedürftige zu erwarten. Exponentiell anwachsen werden im selben Zeitraum allerdings die Leistungsausgaben, nämlich von derzeit 15,9 auf erhebliche 141,2 Milliarden Euro. Als Folge erhöhen sich die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung auf 4,25 Prozent.

Im Jahr 2013 betrug der Beitragssatz noch 2,05 Prozent. Eine Erhöhung erfolgt seither im Zweijahresrhythmus, und aktuell werden 3,05 Prozent der Einkünfte berechnet.

Weniger als 10 Prozent der Versicherungsnehmer sind zusätzlich privat versichert

Die Prognos-Studie weist auf das bereits bekannte Problem der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung hin, das auch dem PKV-Verband Gelegenheit gibt, auf die Situation der Versicherten hinzuweisen und mehr private Pflegevorsorge anzumahnen. Denn bei steigenden Pflegekosten kommen die gesetzlichen Versicherungen zunehmend in das Dilemma, entweder die Leistungen zu senken oder die Beiträge erhöhen zu müssen. Ein dauerhaft sinnvoller Ausweg kann nur die private, kapitalgedeckte Vorsorge sein, die der PKV-Verband erneut vehement ins Gespräch bringt. Allerdings ist hier Überzeugungsarbeit weiter dringend nötig.

Denn nur 3,7 Millionen Menschen verfügen über eine Private Pflegezusatzversicherung, so der Verband der privaten Versicherer. Das sind aber nur bescheidene 4,5 Prozent der Pflichtversicherten. Nachdem es 2017 einen Rückgang der Versicherungen um 40 Prozent gegeben hatte, konnte 2018 ein Zuwachs um 18 Prozent verzeichnet werden. Damit ist aber der Stand von 2016 noch nicht wieder erreicht, und das obwohl das Problem des Pflegenotstands in den vergangenen Monaten in der Öffentlichkeit immer wieder diskutiert wurde.

Was aber seitens der Politik immer wieder vergessen wird zu erwähnen, ist die mangelnde Ausstattung der gesetzlichen Kassen. Denn genau betrachtet, kann auch die gesetzliche Pflegeversicherung nur als eine Teillösung angesehen werden, die eine private Pflegezusatzversicherung dringend erforderlich werden lässt.

Erhöhung der Leistungen führen zu falschen Erwartungen

Unter anderem ist das zweite Pflegestärkungsgesetz eine der Ursachen, die zu einem Rückgang der privaten Pflegeversicherungen geführt haben. Die Erhöhung der Leistungen ab 2017 bewirkte, dass viele Versicherte eine zusätzliche Pflegekostenversicherung nicht länger als nötig empfanden, was sich im Nachhinein als Fehlschluss erweisen könnte.

Aber auch der die teils hohen Anpassungen der Pflegebeiträge führte dazu, dass als Ausgleich der ein oder andere Versicherungskunde von seiner Pflegekostenversicherung zurücktreten musste. Eine Private Pflegeergänzungsversicherung neu abzuschließen wurde durch die erhöhten Pflegebeiträge ebenfalls deutlich erschwert.

Flexible Verträge als Ausweg

Zusätzlich erwartet die Versicherungswirtschaft für 2020 weiter steigende Beiträge, was eine Belebung des Geschäfts nicht erwarten lässt. Ein Zuwachs von 100 000 Verträgen kann unter diesen Umständen für 2019 und auch 2020 durchaus als positiv bezeichnet werden.

Um aber trotz der schwierigen Marktsituation den Umsatz zu steigern, antworten die Versicherer mit flexiblen Angeboten. Die Hälfte der Anbieter hat bereits Policen im Angebot, die ab dem Pflegegrad II bis zu 100 Prozent des zuvor vereinbarten Tagessatzes auszahlen. Dies sowohl bei stationärer wie bei ambulanter Pflege. Zusätzlich kann die Höhe der Leistungen individuell festgelegt werden. Allerdings bleibt der Erfolg der neuen Konditionen abzuwarten. In jedem Fall bleibt die Nachfrage nach einer privaten Pflegezusatzversicherung mehr denn je abhängig von kompetenter und umfassender Beratung.

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