Lebensversicherung ist nicht gleich Lebensversicherung

Naturgemäß suchen Sparer nach Anlagemöglichkeiten für ihr Geld. Wer es nicht in den Sparstrumpf oder unters Kopfkissen legen will, kann sein Geld zur Bank tragen. Allerdings sind die Zinssätze eines regulären Girokontos nicht allzu vielversprechend, was viele Verbraucher auf Festgelder oder Sparbriefe ausweichen lässt. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Geld in Lebensversicherungen anzulegen. Sie dienen als klassische Form der Altersvorsorge. Doch Lebensversicherung ist nicht gleich Lebensversicherung.

 

Mehr Überschussbeteiligung

Da einige Anbieter höhere Renditen als üblich versprechen, lohnt sich der Blick auf die tatsächlichen Zahlen. So hat rund die Hälfte der großen Versicherer die Überschussbeteiligung erhöht und folgerichtig an den Kunden weitergegeben. Dies führt am langen Ende zu einer Renditensteigerung und somit zu mehr Geld, das mit dem Ende der Versicherungslaufzeit ausgeschüttet wird.

 

Schwankende Renditen

Tatsächlich befindet sich die Verzinsungsrate erstmals seit anderthalb Jahrzehnten im Aufwind. Im Durchschnitt beläuft sich die Rate auf 2 Prozent per anno, was nicht die Welt, aber nach Marktgesetzen akzeptabel ist. Besonders unter der Prämisse, dass der schlechteste Anbieter (Proxalto ehemals Generali) immerhin 1,25 Prozent Rendite aufruft. Deutlich mehr gibt es bei der Hannoverschen Lebensversicherung, die sich mit 2,25 Prozent verzinst. In diesem Dunstkreis bewegt sich auch die Continentale, die 2,30 Prozent Rendite abwirft. Erheblich mehr als die Stuttgarter Versicherung, die mit einem Satz von 1,75 Prozent für sich wirbt. Doch es gibt Luft nach oben.

 

Übersicht Verzinsungsraten

Nachfolgend ein Überblick über die Versicherer und ihre Verzinsung. Bei den Zahlen handelt es sich um den Garantiezins zuzüglich Überschussbeteiligung:

– Athora: 3 Prozent
– Ideal: 3 Prozent
– Die Bayrische: 2,7 Prozent
– Europa: 2,6 Prozent
– Axa: 2,6 Prozent
– Volkswohl Bund: 2,6 Prozent
– DEVK Eisenbahn: 2,5 Prozent
– Allianz: 2,5 Prozent
– Inter Risk: 2,5 Prozent

Die Versicherungsgesellschaft LV 1871 ist mit 2,4 Prozent im Rennen.

 

Nachteile der kapitalen Lebensversicherung

Bei den genannten Angeboten handelt es sich jeweils um eine fondsgebundene Lebensversicherung. Diese Variante offeriert höhere Renditen als eine gewöhnliche Kapital-Lebensversicherung. Letztere sind oft undurchsichtigen Charakters und halten einer Betrachtung durch den Verbraucherschutz selten stand. Demnach lohne sich der Abschluss einer Lebensversicherung nur in jungen Jahren. Zudem seien die Kosten für einen Abschluss und die anschließende Vertragsverwaltung deutlich zu hoch. Hinzu kämen die explizit langen Laufzeiten. Wenn überhaupt, sei nur eine fondsgebundene Versicherung zu empfehlen.

 

Vorteile der fondsbasierten Lebensversicherung

In puncto “Geld anlegen” bieten die fondsbasierten Lebensversicherungen den ein oder anderen Vorteil. Tatsächlich verschränken sie zwei Basismodelle, da sie eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Fondssparplan darstellen. Der Versicherer investiert das Kapital des Versicherungsnehmers in verschiedene Investmentfonds. Diese besitzen zumeist die Form von Rentenfonds, Aktienfonds oder Immobilienfonds. Die finale Auszahlungssumme ist nicht fixiert, sondern richtet sich nach der Höhe des erwirtschafteten Gewinns.