Vermittler*innen setzen auf CDU/CSU und FDP bei der Rentenreform

Vermittler*innen setzen auf CDU/CSU und FDP bei der Rentenreform

 

Die geplante Reform der privaten Altersvorsorge spielt im aktuellen Bundestagswahlkampf eine untergeordnete Rolle. Dennoch hätte die Einführung eines Altersvorsorgedepots neue Perspektiven. Für zukünftige Reformen in der Rentenpolitik nach den anstehenden Neuwahlen vertrauen Vermittler*innen besonders auf CDU/CSU und FDP. Das zeigt eine Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

Stillstand der Rentenreform nach Ampel-Aus

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar entscheiden die Deutschen auch über die Zukunft der von Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplanten Reform der privaten Altersvorsorge. Diese ist nach dem Ende der Ampelkoalition im Herbst vergangenen Jahres zum Stillstand gekommen.

Viele Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler bedauern diesen Stillstand, wie die im Dezember durchgeführte Maklerumfrage des IVFP zeigt. Rund 60 Prozent der Befragten hätten das vorgesehene Altersvorsorgedepot begrüßt.

Wer wurde befragt?

Die Teilnehmer*innen der Online-Umfrage sind überwiegend als Versicherungsmakler*innen registriert (70,2 Prozent). Hinzu kommen Mehrfach- oder gebundene Vertreter*innen (18,1 beziehungsweise 8,5 Prozent) sowie die selteneren Versicherungsberater*innen (2,1 Prozent).

Vertrauen in CDU/CSU und FDP

Um die liegengebliebenen Reformen nach den anstehenden Neuwahlen anzugehen, trauen die Vermittler*innen dem sogenannten bürgerlichen Lager am meisten zu. CDU/CSU und FDP erhalten bei dieser Frage jeweils 44,1 Prozent Zustimmung.

Es folgen Bündnis 90/Die Grünen mit 5,1 Prozent vor der AfD und dem BSW (jeweils 1,7 Prozent). SPD und Die Linke genießen in diesem Punkt kein Vertrauen der Versicherungsvermittler*innen (jeweils null Prozent). Auf die übrigen Parteien entfallen insgesamt 3,3 Prozent.

Auswirkungen auf den Markt

Auf die Nachfrage deutscher Verbraucher*innen nach Finanzprodukten zur Altersvorsorge wirkt sich das Scheitern der Rentenreform nach dem Aus der Ampelkoalition jedoch kaum aus, sagen vier von fünf Vermittler*innen. Während 7,9 Prozent der Befragten sogar eine erhöhte Nachfrage voraussagen, rechnen nur 6,6 Prozent mit einem verminderten Kundeninteresse.

Aktuell beraten die Befragten ihre Kundinnen und Kunden besonders oft zur Versicherungsart private Rentenversicherung. 81 Prozent geben an, dass sie mindestens einmal pro Monat hierüber mit Verbraucherinnen und Verbrauchern ins Gespräch kommen. Erst mit Abstand folgen die Basisrente und die betriebliche Altersversorgung (bAV) mit 56 beziehungsweise 50 Prozent.

Die Zukunft der Altersvorsorge

Zum Vergleich: Die nach einhelliger Expertenmeinung reformbedürftige Riester-Rente spielt in der Beratungspraxis eine geringere Rolle. Nur 35 Prozent der Vermittlerinnen und Vermittler thematisieren sie mindestens einmal pro Monat mit ihren Kundinnen und Kunden.

Die Umfrage des IVFP zeigt deutlich, dass Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler bei zukünftigen Rentenreformen auf die Kompetenz von CDU/CSU und FDP setzen. Sie erhoffen sich von diesen Parteien die Umsetzung notwendiger Reformen in der privaten Altersvorsorge.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft nach der Bundestagswahl entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Rentenpolitik haben wird. Die Versicherungsbranche wird die Entwicklungen genau beobachten und entsprechend reagieren.

Für die Vermittlerinnen und Vermittler ist es entscheidend, ihre Kundinnen und Kunden weiterhin umfassend und kompetent zu beraten. Dabei müssen sie sowohl aktuelle gesetzliche Rahmenbedingungen als auch mögliche zukünftige Reformen im Blick behalten.

Fazit

Die Bedeutung der privaten Altersvorsorge wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen. Daher ist es für Vermittlerinnen und Vermittler unerlässlich, sich kontinuierlich fortzubilden und auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu bleiben.

Nur so können sie ihren Kundinnen und Kunden die bestmögliche Beratung bieten und gemeinsam passende Lösungen für die individuelle Altersvorsorge finden.

Die politischen Entscheidungen der kommenden Monate werden maßgeblich beeinflussen, wie sich der Markt für Altersvorsorgeprodukte entwickelt. Vermittlerinnen und Vermittler sollten daher die politischen Entwicklungen aufmerksam verfolgen und ihre Beratung entsprechend anpassen.

Insgesamt zeigt die Umfrage des IVFP, dass die Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler klare Präferenzen hinsichtlich der politischen Parteien haben, denen sie die größte Kompetenz bei der Umsetzung von Rentenreformen zutrauen. Es bleibt spannend, wie sich diese Erwartungen in der Praxis erfüllen werden.