Was ändert sich 2023 für Rentner?

Bei der Altersvorsorge der gesetzlich Versicherten gibt es 2023 einige Änderungen. Die Rente wird erhöht, die Beitragsbemessungsgrenze angepasst. Auch bei der Besteuerung und dem Durchschnittsentgelt nimmt die Rentenversicherung Anpassungen vor.

Renten-Erhöhung 2023

Zuletzt war die Rente im Juli 2022 angehoben worden. Allerdings haben die Folgen des Ukraine-Krieges, vor allem die Inflation mit ihren extrem angestiegenen Gas- und Stromkosten, die Entlastungen für die Rentnerinnen und Rentner aufgefressen. Die Renten-Erhöhung 2023 dürfte diese Effekte nicht völlig kompensieren, doch es gibt einige Erleichterungen. Diesen stehen Änderungen für Arbeitnehmer gegenüber, die den Beitrag zur Rentenversicherung steigen lassen können. Die Beitragsbemessungsgrenze steigt nämlich ab dem 1. Januar 2023, was den Beitrag für etwas besser Verdienende anheben wird. So sehen die Änderungen der Beitragsbemessungsgrenze aus:

  • neue Bundesländer: Anhebung auf 7.100 Euro von 6.750 Euro in 2022
  • alte Bundesländern: Anhebung auf 7.300 Euro von 7.050 Euro in 2022

Wer noch mehr für die Rente ansparen möchte, greift auf die private Altersvorsorge zurück. Mit der Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze steigt auch das Durchschnittsentgelt um 11 % von 38.901 auf 43.142 Euro. Dieser Wert sagt aus, was gesetzlich Rentenversicherte in Deutschland durchschnittlich verdienen. Aus dem Durchschnittsentgelt lässt sich der Verdienst ablesen, den Arbeitnehmer*innen für einen Entgeltpunkt erreichen müssen. Wenn es steigt, erhalten die Beschäftigten bei gleichbleibendem Gehalt weniger Rentenpunkte. Dem steht eine Erleichterung durch die Rentenreform gegenüber: Ab 2023 werden die Rentenbeiträge vollständig steuerlich absetzbar sein. Diese Rentenreform gehört zum dritten Entlastungspaket der Bundesregierung. Die Maßnahme soll eine Doppelbesteuerung verhindern.

Energiepauschale und inflationsbedingte Erhöhung der Rente

Im Dezember 2022 werden Rentnerinnen und Rentner eine Energiepauschale erhalten, um die enorm gestiegenen Gas- und Stromkosten bezahlen zu können. Die fällige Renten-Erhöhung 2023 soll dann im Sommer folgen, die letzte gab es im Juli 2022. Die Bundesregierung hat dies jedenfalls in ihrem Bericht zur Rentenversicherung angekündigt. Wie hoch die Renten-Erhöhung 2023 ausfallen wird, ist mit Stand November 2022 noch nicht absehbar: Die Rente orientiert sich immer an der Lohnentwicklung. Derzeit steigen die Löhne in einem Umfang, den es seit Jahrzehnten nicht gab. Dies ist der Inflation geschuldet, die ebenfalls einen Rekordwert erreicht hat. Die Gewerkschaften setzen zur Kompensation aktuell kräftige Lohnsteigerungen durch. Wenn sie damit Erfolg haben, was überwiegend zu erwarten ist, wird auch die Rente kräftig steigen. Sie orientiert sich auch am sogenannten „Nachholfaktor“, der in diesem Jahr nach seiner vorherigen Abschaffung wieder eingeführt wurde. Der Nachholfaktor steht der Rentengarantie gegenüber, die seit 2009 verhindert, dass Renten mit sinkenden Löhnen ihrerseits auch sinken. Das hätte sonst 2021 im Zuge der Coronapandemie passieren können. Die Renten sind nicht gesunken, doch durch den Nachholfaktor werden sie auch nicht übermäßig steigen. Wie hoch die Renten-Erhöhung 2023 genau ausfällt, bleibt daher abzuwarten.