Lebensversicherung verkaufen – was muss beachtet werden?

Soll die Lebensversicherung gekündigt oder verkauft werden? Jeder, der sich dazu entschieden hat, sich von der Lebensversicherung zu trennen, steht vor dieser Frage. Viele Versicherte präferieren die Kündigung – eine Entscheidung, die unter finanziellen Gesichtspunkten nicht immer die beste Lösung darstellt. Unter bestimmten Bedingungen ist ein Verkauf die bessere Wahl.

Über Lebensversicherungen nicht leichtfertig entscheiden

Lebensversicherungen dienen der finanziellen Absicherung im fortgeschrittenen Lebensalter und sind gleichsam ein Hinterbliebenenschutz. Überhastete Entscheidungen über eine etwaige Kündigung oder einen Verkauf sind deshalb nicht ratsam.
Unvorhergesehene Lebensereignisse führen jedoch bei vielen Versicherten dazu, dass sie ihre Lebensversicherung kündigen müssen, um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken.

Unterschiedliche Regelungen zum Rückkaufswert beachten

Zunächst gilt es zu beachten, dass die Versicherung im Fall der Kündigung nur den Rückkaufswert auszahlt.
Wie hoch dieser Wert ist, hängt maßgeblich davon ab, ob der Versicherungsvertrag vor oder ab dem Jahr 2008 abgeschlossen wurde.

Hat ein Versicherungsnehmer seinen Vertrag vor 2008 abgeschlossen, muss der Rückkaufswert gleich dem Deckungskapital sein. Das Deckungskapital setzt sich zusammen aus sämtlichen Beiträgen des Versicherungsnehmers und den darauf zu seinen Gunsten gezahlten Zinsen und Überschüssen. Von dieser Summe werden die angefallenen Kosten und häufig eine vom Versicherer erhobene Stornogebühr abgezogen.

Bei Verträgen, die ein Versicherungsnehmer vor 2008 abgeschlossen hat, ist die Sachlage komplizierter. Hierzu hat der Bundesgerichtshof bereits mehrere Urteile ausgesprochen, wodurch pauschale Aussagen zur genauen Höhe des Rückkaufswerts nicht möglich sind. Grundsätzlich muss der Rückkaufwert jedoch mindestens der Hälfte der Summe der gezahlten Beiträge nach Abzug der angefallenen Verwaltungskosten entsprechen.

Lebensversicherung verkaufen oder Lebensversicherung kündigen? Was ist die bessere Entscheidung?

Der Rückkaufswert liegt aufgrund der Abschlusskosten, die zunächst beglichen werden müssen, vor allen in den ersten Jahren nach Abschluss der Police erheblich unter dem Wert der gezahlten Beiträge.
Eine pauschale Antwort auf die Frage, wann der Rückkaufwert positiv wird, lässt sich nicht geben. Dies hängt maßgeblich vom Garantiezins ab und davon, wie schnell der Versicherer positive Renditen erzielen kann. Von den etwaigen Renditen durch Zinsen und Überschüsse sind wiederum die anfallenden Kosten abzuziehen.

Vor diesem Hintergrund konnten sich in den vergangenen Jahren spezialisierte Anbieter etablieren, deren Geschäftsmodell im Aufkauf von Lebensversicherungen besteht. Diese gewähren teilweise deutliche Aufschläge auf den Rückkaufswert. Bei einigen Anbietern beträgt dieser Aufschlag bis zu 15 %, im Durchschnitt ist jedoch eher mit einem Wert zwischen 2 % und 5 % zu rechnen. Wie hoch der Aufschlag letztlich ist, hängt vom Einzelfall ab.

Lebensversicherung verkaufen – was ist zu beachten?

Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte, sollte einige Punkte beachten:
Der Aufkauf setzt zumeist einen Mindestrückkaufwert voraus, die Schwelle liegt regelmäßig im Bereich von 5.000 bis 10.000 Euro. Die Ankäufer verlangen zudem häufig eine Restlaufzeit, die mindestens fünf Jahre beträgt.
Wer seine Lebensversicherung verkauft hat, tritt alle Rechte und Ansprüche an den Käufer ab, dies betrifft insbesondere die Auszahlungen am Vertragsende.

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