KfZ-Versicherungen im Test: E-Autos günstiger als Verbrenner

 

Die Kfz-Versicherung für das Elektroauto ist bislang noch günstiger als die für einen vergleichbaren Verbrenner mit derselben Regional- und Typklasse. Das lässt sich begründen: Statistisch gesehen sind die E-Autos seltener in Unfälle verwickelt als vergleichbare Wagen mit Verbrennermotoren. Auf die Kfz-Versicherung für E Autos wirkt sich das dementsprechend günstig aus.

Vor allem Kfz-Haftpflichtversicherung günstiger für das Elektroauto

 

E-Autos schneiden vor allem bei der Kfz-Haftpflichtversicherung sehr viel günstiger ab als die Benziner und Diesel. Der Branchenverband GDV hat die Kfz-Versicherung für E Autos über alle Typklassen mit der für Verbrenner verglichen. Das Elektroauto erhält demnach vor allem bei der Haftpflicht eine günstigere Kfz-Versicherung, weil es in eine niedrigere Schadenklasse eingestuft wird. Die Unfallhäufigkeit und die Unfallschadensummen von E-Autos liegen durchschnittlich 10 – 15 % unter denen von Verbrennern. Ein Grund könnte nach Auffassung des Versicherungsverbands die geringere Reichweite der meisten E-Autos sein. Diese animiert die Fahrer, batterieschonend, damit vorausschauend und dementsprechend langsamer zu fahren.

 

 

KfZ-Versicherung für E Autos: Kasko nicht günstiger

 

Die Kaskoschäden, vor allem die Vollkasko, liegen beim Elektroauto nicht niedriger als beim Verbrenner, sondern manchmal sogar deutlich höher. Das liegt am teuersten Bauteil, dem Akku. Ein Elektroschaden, wie er durch einen Marderbiss entstehen kann, ist sehr teuer. Auch die eigene Beschädigung des Akkus, die ein Fall für die Vollkasko ist, schlägt finanziell kräftig zu Buche. Die sonstigen Teil- und Vollkaskoschäden ähneln denen bei Verbrennern. Sie werden durch selbst verursachte Karosserieschäden (am eigenen Fahrzeug, Vollkasko), durch Vandalismus (Vollkasko) sowie durch Diebstahl, Wildunfälle sowie Hagel- und Sturmschäden (alles Teilkasko) verursacht.

 

Insgesamt steigende Prämien bei der Kfz-Versicherung

 

Die Versicherer müssen derzeit ihre Prämien erhöhen oder können sie beim Wechsel in eine bessere Schadenfreiheitsklasse nicht so stark absenken wie in früheren Jahren. Der Grund sind die steigenden Preise, mit denen aktuell die Autoindustrie kämpft. Durch die verteuerte Energie sind die Ersatzteilpreise gestiegen, teilweise fehlen auch Rohstoffe. Der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen stellte hierzu fest, dass die Autohersteller und Zulieferer zwischen den Monaten August 2021 bis August 2022 ihre Preise durchschnittlich um 8 % erhöhten. Damit seien auch die Reparaturkosten gestiegen, was wiederum die Regulierungssummen der Kfz-Versicherung erhöht habe. Betroffen sind alle Policen, die der KfZ-Versicherung für E Autos ebenso wie die der Kfz-Versicherung für Verbrenner. Die regulierten Summen für Sachschäden lägen nun bei 3.375 Euro im Durchschnitt, was in etwa jenem Anstieg um 8 % bei den Herstellern und Zulieferern entspräche, so der Experte. Da nun viele Autofahrer wie üblich über einen Wechsel ihrer Kfz-Versicherung  nachdenken, gab ihnen Asmussen den Ratschlag, nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität der Leistungen zu achten. Dem schließt sich die Ratingagentur Franke & Bornberg an. Diese hat übrigens ebenfalls die Policen der Kfz-Haftpflichtversicherung für E-Autos und Verbrenner verglichen und kommt zum selben Ergebnis wie der GDV: Das Elektroauto wird in der Kfz-Haftpflichtversicherung günstiger abgerechnet. Dies wirke sich inzwischen auch auf die Einstufung in Typklassen aus, so Michael Franke. Zu beobachten sei das auf jeden Fall schon bei diesen E-Autos:

  • VW Golf VII
  • Hyundai Kona
  • eSmart
  • Hyundai Ioniq
  • BMW i3

Möglicherweise, so die Fachleute, fördert auch eine günstigere Kfz-Versicherung den Umstieg auf die Elektromobilität.